Von Jacky-Cola zu Lagavulin DE, von David Hasselhoff zu Soilwork – Teil II

Um auch den zweiten Teil dieses autobiographisch angehauchten Eintrages mit einem  chinesischen Sprichwort vielsagend beginnen zu lassen, habe ich mich für Folgendes entschieden: „Über Vergangenes mache dir keine Sorge, dem Kommenden wende dich zu.”

In diesem Satz schwingt neben der eigentlichen Aussage auch ein wenig mit, dass man sich für Vergangenes nicht schämen muss, und bei mir gäbe es in musikalischer Sicht rückwirkend so Einiges….das war nix ;-). Ja, meine erste Cassette war von David Hasselhoff und ich habe Sie als Kind hoch und runter genudelt! Und wenn man jetzt glaubt, ab da ginge es dann aber deutlich bergauf, weit gefehlt. Von Kelly Family, Dr. Alban, DJ Bobo war bis zur Pubertät und teilweise auch bis hinein alles dabei. Ihr merkt schon, da gehe ich mal ganz geschwind drüber und verweile in diesen musikalischen Untiefen nicht allzu lange.

Mitten hinein in diesen Sumpf musikalischer Unzulänglichkeiten platzte auf einmal ein Band namens „Petra“. Petra ist eine christliche Rockband und ich habe Ende der 80er ein Tape von meiner Tante aus Amerika mütterlicherseits zum Geburtstag geschenkt bekommen. Sowohl meine Mutter als auch Ihre Schwester sind gläubige Christen und das war zweifelsohne ein weiterer Missionierungsversuch. Was ging der nach hinten los ;-))))…

Das Tape hieß und ich weiß es noch wie heute: „This means war!“ und bezog sich wohl auf irgendeine Begebenheit aus der Bibel. Da ich aber damals noch nicht so richtig des Englischen mächtig war – und mich auch nicht wirklich für Texte interessiert habe – haben einige Wortfetzen in den Refrains gemeinsam mit den ersten bewusst wahrgenommen verzerrten Gitarren meines jungen Lebens alles andere als christliche Bilder der Nächstenliebe in meinem Kopf erzeugt ;-))). Versteht mich nicht falsch: Gemessen an heutigen Maßstäben war die Musik seichter Melorock, aber für mich hatte diese Musik eine bis dahin ungeahnte Energie in sich und davon wollte ich mehr. Also ging die Suche los.

Fündig geworden bin ich dann, wie so Viele, zunächst in der hiesigen Deutschrockszene: Böhse Onkelz, Die Toten Hosen…immer ein wenig kokettierend mit extremen und rebellischen Ansichten, egal ob links oder rechts, Hauptsache dagegen. Das war dann auch, man kann es sich denken, die Zeit, in der die Spannungen im Elternhaus so langsam in den Kilovoltbereich geklettert sind. Was dann auch in meinem Auszug aus dem sicheren elterlichen Hafen bereits mit zarten 15 Lenzen mündete. FREIHEIT!!!

Metallica Black AlbumDoch zurück zur Musik. Es gesellte sich ein wenig Crunch hinzu, auf den Partys lief Nirvana oder Soundgarden hoch und runter und dann, wir sind mittlerweile in der Mitte der Neunziger, hatte ich die Platte in der Hand, die mein Leben komplett verändern sollte: Das Black Album von Metallica! Nein, nicht  Kill ’Em All, nicht Master of Puppets  – das wäre der nachträglichen Beschönigung durchaus zuträglich und in der Folge habe ich mich mit diesen älteren Schätzchen ja auch beschäftigt. Nein, ich wiederhole: DAS BLACK ALBUM!!! Diese Gitarrenriffs, die Melodieführung, das Drumming, die Produktion…Göttlich!! Finde ich im Übrigen nach wie vor.

Das Album hat dann dazu geführt, dass ich lange Jahre Lars Ulrich für den besten Drummer der Welt gehalten habe. GRINS!!! ;-))). Aber es hat mir eben auch die Tür zu einem neuen musikalischen Kosmos geöffnet: Dem Metal!

Die nächsten zehn Jahre bis heute vergingen musikalisch dann wie im Flug. Düsteres aus den Neunzigern wie Type-o-negative mit dem phantastischen Bloody Kisses, die zu der Zeit noch genialen Paradise Lost mit Draconian Times oder Tiamat mit Wildhoney. Thrash der Marke Sepultura und klassisches wie Halloween (nein, Iron Maiden hat mich nie so richtig umgehauen)…

Heute bin ich eigentlich für fast alle Spielarten des Metals zu begeistern, die ich an dieser Stelle nicht alle ausführe, da ich ansonsten die nächsten 20 Jahre beschäftigt bin und wahrscheinlich zusätzliche Serverkapazitäten anzumieten wären ;-))).

Innerhalb von zwanzig Jahren von „I’ve been looking for freedom“ zu „Figure Number Five“ ist keine schlechte Entwicklung und meine „Road von Hoff to Metal!“

Hoch die Hörner!

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